Reden an die deutsche Nation

Die Reden an die deutsche Nation (EA Berlin 1808) ist die wirkmächtigste und wohl bekannteste Schrift des Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Sie basiert auf Vorlesungen, die Fichte ab dem 13. Dezember 1807 in Berlin zur Zeit der französischen Besetzung gehalten hatte, und sind als eine Fortsetzung der Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters zu betrachten.

Die Reden versuchen, ein Nationalgefühl zu wecken, und zielen auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates, der die Nachfolge des erloschenen Heiligen Römischen Reiches antreten und sich von der französischen Herrschaft emanzipieren sollte. Allein die Deutschen hätten demnach eine „reine Sprache“, die sie zu tiefen und gründlichen Überlegungen befähige. Er fordert eine außenpolitisch autarke Handelspolitik, die allgemeine Wehrpflicht und eine „Nationalerziehung“, welche „die Freiheit des Willens gänzlich vernichtet“, um den Einzelnen in ihrem Sinne zu formen.

Sie wurden in der Folge beinahe von jeder Ideologie eines Nationalismus imitiert, weswegen sie auch in Verruf geraten sind, wobei indes der philosophische Gehalt oft weniger berücksichtigt wurde. Im Wesentlichen besteht er in einem Essentialismus, und zwar hinsichtlich des angeblich „deutschen Wesens“. Trotz ihrer ehedem weiten Verbreitung wurden sie selten gelesen und noch weniger verstanden, nicht zuletzt wegen der barocken Sprache und der metaphysischen Begriffsbildung Fichtes.


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